Bestimmungsschlüssel der Larven der Amphibien der Schweiz

Punkt Merkmal Art bzw. Resultat gehe zu Punkt
1 - Körper langgestreckt, mit Schwanz, äussere Kiemen immer vorhanden Ordnung Schwanzlurche 2
- Körper gedrungen, mit Schwanz, 'Nagel-förmig', keine äussere Kiemen Ordnung Froschlurche 5
2 - Schwanzflosse am Ende breit abgerundet, je ein gelblicher Fleck oben an der Wurzel der vier Gliedmassen. Breiter Mund. Larve kaum kleiner als 30 mm, zuerst braun, später immer dunkler; kurz vor Metamorphose tritt die Gelbfleckung des Rückens diffus auf. Länge bei Metamorphose: 60 - 75 mm. Feuersalamander - Salamandra salamandra
- Schwanzflosse am Ende mehr oder weniger zugespitzt, kein heller Fleck an der Wurzel der vier Gliedmassen. Schmaler Mund. Gattung Molche 3
3 - Schwanz allmählich in lange, fadenförmige Spitze auslaufend, mit zunehmendem Alter immer stärker schwarz gefleckt. Zehen sehr lang und fein. 1. Finger überragt die halbe Länge des zweiten. Junge Larven sind Zitronengelb, alte stark schwärzlich. Länge bei der Metamorphose: 65 - 80 mm (grösste Molchlarve) Kammolch - Triturus cristatus

Alpenkammolch - Triturus carnifex
- Schwanz einfach zugespitzt, nich in langen Faden auslaufend. 1. Finger überragt die halbe Länge des 2. nicht. Berg-, Faden- oder Teichmolch 4
4 - Schwanz mit winzigen stachelförmigem Fortsatz. Kopf stumpf, Auge klein, sein Durchmesser gleich dem Abstand der Nasenlöcher voneinander. Länge bei der Metamorphose: 40 - 50 mm. Hinterste Schwanzregion bei älteren Larven fein dunkelbraun gepunktet. Bergmolch - Triturus alpestris
- Schwanz ohne stachelförmigen Fortsatz. Kopf zugespitzt, Auge gross, sein Durchmesser grösser als der Abstand der Nasenlöcher voneinander. Hinterste Schwanzpartie nicht dunkel. Länge bei Metamorphose ca. 30 mm. Fadenmolch - Triturus helveticus
Teichmolch - Triturus vulgaris
5 - Kiemenloch in der Mitte des Bauches. Familie Scheibenzüngler 6
- Kiemenloch auf der linken Körperseite. andere Froschlurche 7
6 - Kiemenloch näher beim vorderen Körperende. Schwnaz wenigstens 1mal Körperlänge. Larve graubraun bis hellbraun gefärbt, Schwanzmuskel dunkel gefleckt, auffallend heller balkenartiger Längsstreifen am Bauch. Larven solitär, kaum je frei schwebend, scheu. Länge bei Metamorphose: 60 - 90 mm (häufig überwinterung). Geburtshelferkröte - Alytes obstetricans
- Kiemenloch näher beim hinteren Körperende. Schwanz auffallend kurz, kürzer als 1mal Körperlänge, mit feinem schwarzem Netzwerk überzogen. Larve scheint von durchsichtiger Aussenhaut umgeben. Larve grau gefärbt; nicht frei schwebend. Länge bei Metamorphose: 50 mm. Gelbbauchunke - Bombina variegata
7 - Augen von oben gesehen ganz aussen am Körper. Oberer Schwanzsaum beginnt knapp hinter dem Auge. Schwanz in feine Spitze ausgezogen. Larven gelb bis gelbgrün oder braun. Gattung Pelobates oder Hyla 8
- Augen von oben gesehen nicht ganz aussen am Körper. Schwanz beginnt nicht vor Rumpfmitte. Larven braun, grau oder schwarz. Gattung Bufo oder Rana 9
8 - Schwanzsaum steigt direkt hinter dem Auge steil an. Larve von oben gesehen kastenförmig, im Bereich der Augen am breitesten. Körper braun mit Goldfleckung, gegen Ende grünlich. Larven solitär, meist in der obersten Wasserregion schwebend. Länge bei Metamorphose: 40 - 50 mm. Laubfrosch - Hyla arborea
- Schwanzsaum bleibt zuerst niedrig, erreicht Maximalhöhe erst hinter der Mitte der Gesamtlarve. Körper von oben gesehen birnenförmig (va bei alten Larven), im Bereich des Darmes am breitesten. Schnabel sehr kräftig und dick. Larve gelboliv gefärbt, seitlich mit Goldflecken. Larve solitär, häufig frei schwebend, indem sie senkrecht an der Wasseroberfläche hängt. Länge bei Metamorphose 90 - 120 mm (selten sogar bis 180 mm, grösste Kaulquappe). Knoblauchkröte - Pelobates fuscus
9 - Larven sind fast schwarz oder grau, Schwanzsaum beginnt erst über dem After, Schwanz hinten abgerundet. Gattung Bufo 10
- Larven in Brauntönung mit heller Pigmentierung, Schwanzsaum beginnt in der hinteren Rumpfhälfte, Schwanz zugespitzt. Gattung Rana 12
10 - Mund viel schmaler als Raum ziwschen den Augen. Larve zuerst schwarz (in diesem Stadium schwer von Erdkrötenlarven zu unterscheiden), später mit hellgrauem Kehlfleck; kurz vor Metamorphose olivfarben mit gelber Rückenlinie. Larven nicht in Schwärmen, scheu. Länge bei Metamorphose: ca. 25 mm. Kreuzkröte - Bufo calamita
- Mund etwa so breit wie Raum zwischen den Augen. Erd- oder Wechselkröte 11
11 - Färbung oben immer braunschwarz, unten graubraun. Schwanz ebenfalls dunkel pigmentiert und nicht durchscheinend. Kein hellgrauer Kehlfleck. Larven oft in grossen Schwärmen, wenig scheu. Länge bei Metamorphose: 25 - 30 mm. Erdkröte - Bufo bufo
- Färbung oben grauoliv, unten weisslich, Schwanz schwach pigmentiert und durchscheinend. Larven nicht in Schwärmen und scheu. Länge bei Metamorphose 35 - 45 mm. Wechselkröte - Bufo viridis
12 - Nasenlöcherabstand deutlich kleiner als Augenabstand, dh. Augen näher der Körperaussenseite als der Körpermitte. Kiemen- und Schnauzenregion wenig pigmentiert; ein dunkler Fleck vor dem Auge, Kiemen deutlich rosarot durchschimmernd. Grössere Larven zunehmend olivfarben. Hält sich vor allem in den tieferen Wasserregionen auf. Länge bei Metamorphose: 50 - 80 mm (bei überwinterung bis zu 100 mm). 'Wasserfrosch': kleiner Wasserfrosch - Rana lessonae
Teichfrosch - Rana esculenta
Seefrosch - Rana ridibunda
- Nasenlöcherabstand nur wenig kleiner als Augenabstand, dh. Augen etwa gleich weit von Körperaussenseite wie von Körpermitte entfernt. Kiemen- und Schnauzenregion gleichmässig gold und braun pigmentiert; Kiemen nur schwach durchschimmernd. Larve nicht oliv. Braunfrösche 13
13 - Schwanz recht spitz, deutlich hochgewölbt und meist mit grösseren schwärzlichen Flecken. Unterseite grossfleckig weisslich pigmentiert. Körperform von oben gesehen vorne trapezförmig. Zuweilen mit schwarzem Höcker auf oberem Hornschnabel. Scheu und ungesellig. Länge bei Metamorphose: 45 - 60 mm. Springfrosch - Rana dalmatina
- Kehle kaum, Bauch schwach und fein pigmentiert. Schwanz mit feinen, dunklen Flecken. Körperform von oben gesehen vorne halbkreisförmig abgerundet. Seitenliniensystem (feine helle Punktreihen auf Körper) bei grösseren Larven sehr deutlich ausgebildet und bis kurz vor Metamorphose vorhanden. Länge bei Metamorphose 45 - 55 mm (Südtessin). italienischer Frosch - Rana latastei
- Schwanz ganz fein pigmentiert, ungefleckt, wenig hochgewölbt. Kehle kaum pigmentiert. Körper stark metallisch glänzend. Hornschnabel nur schmal schwarz gefärbt. Länge bei Metamorphose 35 - 45 mm (nur entlang Nordgrenze der Schweiz). Moorfrosch - Rana arvalis
- Schwanz relativ stumpf, wenig hochgewölbt und gleichmässig pigmentiert. Brauner Körper mit metallischem Pigment. Die scheuen Larven halten sich gerne in den seichten Uferpartien auf. Länge bei Metamorphose: 35 - 50 mm. Grasfrosch - Rana temporaria

Bemerkungen zu diesem Bestimmunsschlüssel:
- dieser Schlüssel ist dem Heft Unsere Amphibien von P. Brodmann-Kron und K. Grossenbacher (Naturhistorisches Museum Basel) entnommen.